Für Patient:innen

Informationen zu SLEEP WELL

Ein Projekt des G-BA Innovationsfonds

Herzlich willkommen auf unserer Internetseite zu unserem Schlafmedizin-Projekt!

Hier können Sie sich über das Projekt SLEEP WELL informieren, das besonders für Personen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen interessant ist. Erholsamer Schlaf ist sehr wichtig für Ihre Gesundheit!

Schnarchen ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Wir geben nicht gerne zu, dass wir schnarchen und versuchen vielleicht sogar Ausreden dafür zu finden.

Erkennen Sie sich wieder? Sind auch Sie vom Schnarchen betroffen? Wurden Sie schon mal von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin aufgrund Ihres Schnarchens geweckt? Sind Sie während des Schlafens schon einmal hochgeschreckt – vielleicht auch mit Herzrasen?

Schnarchen kann ganz harmlose Gründe haben. Verbunden mit nächtlichen Atemaussetzern kann es aber auf eine sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA) hindeuten.

Erfahren Sie weiter unten, was bei einer schlafbezogenen Atmungsstörung passiert und ob Sie auch betroffen sein könnten.

SLEEP WELL

Ein Forschungsprojekt bietet Unterstützung

Wir möchten mit unserem Forschungsprojekt Betroffene, die schnarchen und Atemaussetzer im Schlaf haben, bei der Diagnosestellung und Therapie begleiten. Betroffene Patient:innen hatten bis Ende 2024 die Möglichkeit, an einer Studie teilzunehmen, in der sie einer von zwei Gruppen (Kontrollgruppe und Telemedizingruppe) zugelost wurden. Die ärztliche Behandlung erfolgte in beiden Gruppen identisch nach den medizinischen Standards. Die Telemedizingruppe wird zusätzlich telemedizinisch von Schlafmediziner:innen betreut.

Eine Teilnahme am o. g. Forschungsprojekt ist leider nicht mehr möglich, da die Patient:innenaufnahme nach Erreichen der geplanten Teilnehmer:innenzahl beendet wurde. Aber wir freuen uns über die Beteiligung interessierter Patient:innen an unserem neuen Behandlungsprogramm SLEEP WELL 2.0 – siehe unten.

SLEEP WELL 2.0

Digitale Schlafmedizin in der Praxis

In Zusammenarbeit mit einzelnen Krankenkassen bieten wir ab sofort einen vollständigen digitalen Behandlungspfad für Patient:innen mit Verdacht auf eine obstruktive Schlafapnoe an. Das heißt, dass eine weitere Abklärung und Therapieeinleitung von Zuhause aus erfolgen kann.

Die Kosten des Behandlungsprogramms werden von den teilnehmenden Krankenkassen übernommen. Informationen zum Programm finden Sie auf den Seiten des Zentrums für interdisziplinäre Telemedizin und Telecare der Universitätsmedizin Essen.

Ihre Gesundheit ist uns wichtig, deshalb laden wir Sie herzlich ein, an SLEEP WELL 2.0 teilzunehmen.  

Erfahren Sie weiter unten, was bei einer schlafbezogenen Atmungsstörung passiert und ob Sie auch betroffen sein könnten.

Bei einer schlafbezogenen Atmungsstörung entspannen sich die Muskeln im Halsbereich und führen zu einer Einengung der oberen Atemwege. Der „Zufahrtsweg“ in die Lunge wird behindert, die Atmung wird flacher oder pausiert komplett (siehe Abbildung rechts). Dadurch wird ein körpereigener Alarm ausgelöst, der zu einer Aufweckreaktion führt.

Unser Körper wird durch den unruhigen Schlaf gestresst und kann sich nicht hinreichend erholen. Als Folge davon erhöht eine unerkannte und unbehandelte Schlafapnoe z. B. das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Demenz.

Wenn Sie die folgenden Fragen für sich mit „JA“ beantworten, kann das auf eine unerkannte schlafbezogene Atmungsstörung hinweisen:

  • Beschwert sich Ihre Bettpartnerin oder Ihr Bettpartner über Ihr Schnarchen?
  • Haben Sie einen nicht erholsamen Schlaf, sind tagsüber müde oder schläfrig?
  • Haben Sie Bluthochdruck oder werden dahingehend behandelt?

In Abhängigkeit von den Untersuchungsbefunden kommen verschiedene Therapieansätze in Frage. So kann bei einer leichten Schlafapnoe z. B. eine Gewichtsreduktion oder die Vermeidung der nächtlichen Rückenlage ausreichen, um die Atemaussetzer zu reduzieren. Sollte es sich jedoch um eine Schlafapnoe mit mehreren Atemaussetzern pro Stunde handeln, kann die Therapie mithilfe einer Nasenmaske erfolgen. Dabei werden die Atemwege im Halsbereich mittels Überdruck offengehalten und die Belüftung der Lunge im Schlaf sichergestellt.

Im Projekt „SLEEP WELL“ soll ein Versorgungsmodell unter Einbeziehung telemedizinischer Konzepte für die Diagnostik und Therapie bei einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) erprobt werden. Dabei werden Haus- und Fachärzt:innen telemedizinisch durch Expert:innen der Schlafmedizin unterstützt. Es soll zudem untersucht werden, ob sich die Behandlung und Nachsorge auch erfolgreich von zuhause durchführen lassen.
Das Ziel der Studie ist es, die Wartezeiten auf eine weitere Diagnostik und Therapieeinleitung zu verkürzen, die Schlaflaborkapazität strukturierter zu nutzen und etwaige Probleme schneller zu lösen. Dies soll durch den zusätzlichen Einsatz von Telemedizin bei der Betreuung der betroffenen ermöglicht werden. Hierdurch soll außerdem die Zufriedenheit der Patienten:innen verstärkt werden.

Ihr guter Schlaf ist unser oberstes Ziel!

Beide Studiengruppen erhalten die gleiche medizinische Versorgung, beginnend bei der Diagnostik einer Erkrankung bis hin zu Therapieplanung und -einleitung. Patient:innen der Telemedizingruppe sowie Ihren behandelnden Ärzt:innen wird ein 24/7-Service für die Betreuung durch ein Telemedizinboard angeboten.

Das Telemedizinboard besteht aus Expert:innen der Schlafmedizin. Der Kontakt kann dabei per E-Mail oder als (Video-)Telefonat erfolgen. Zudem können Daten der Therapiegeräte der nächtlichen Überdrucktherapie telemedizinisch übermittelt werden, die dann gemeinsam eingesehen und analysiert werden können. Eine Voraussetzung dafür ist das Einverständnis für die Datenübertragung. Die Übermittlung erfolgt automatisch einmal täglich über das Mobilfunknetz, sodass z. B. kein WLAN gebraucht wird.

Der Innovationsfonds ist ein gesundheitspolitisches Instrument zur Förderung der integrierten Versorgung und Versorgungsforschung in Deutschland. Dadurch können Projektvorhaben zur Verbesserung der medizinischen Versorgung finanziell unterstützt und somit umgesetzt werden.

Bei Interesse oder sonstigen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Projektleitung:

Prof. Dr. med. Christoph Schöbel
Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen gGmbH
Zentrum für Schlaf- und Telemedizin
Tüschener Weg 40
45239 Essen

Kontakt: werktags zwischen 09:00 und 15:00 Uhr

Mail: sleep-well@uk-essen.de

Telefon: 0151/52053400